Links, linker, linkisch
Alter Rotwein, neue Schläuche: Über den zweifelhaften Erfolg der Linkspartei
Von Gregor Dotzauer
Was für eine Koinzidenz, dass die Feierlichkeiten zur vierzigsten Wiederkehr des Jahres 1968 mit dem Durchbruch der Linkspartei im Westen zusammenfallen. Doch während das eine zumeist höhere Politfolkore zu sein scheint, die unter Verzicht auf tiefere Gehalte noch einmal den abenteuerlichen Anbruch eines neuen Zeitalters heraufbeschwört, ist das zweite ein wirkliches Ereignis. Oder verhält es sich genau umgekehrt?
(...)
In der Politik geht es nicht nur um Ideen, Argumente und vernünftige Einigung. Es geht um Kampf und Zähnefletschen, Einlenken und Zurückweichen, selbst wo es der Ratio widerspricht. Insofern ist die Forderung nach intellektueller Kompetenz der Linkspartei das eine. Etwas anderes ist die Tatsache, dass sich in ihrem Erfolg etwas von den bürgerlichen Parteien Verdrängtes artikuliert. Dennoch führt nichts daran vorbei, dass es weder eine soziale ohne eine kulturelle Linke noch eine kulturelle Linke ohne eine soziale geben kann. Im Moment sieht es nicht danach aus, als würden die beiden aufeinander zugehen.
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 02.02.2008)
5. Februar 2008
Endlich mal niveauvolle Kritik an der Linkspartei
Mit diesem treffenden Hinweis sandte mir ein Kollege von Attac den folgenden Artikel aus dem Tagesspiegel: