17. November 2024

Gedenken an den Massenmord

„Als ich den Sand der Wüste mit dem Fuß etwas beiseite schob, kamen gleich die Knochen der Getöteten zutage…“ Hemn Goptapay

Im Oktober 2024 besuchte der kurdische Aktivist Hemn Goptapay auf Einladung der Hilfsorganisation WADI und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen verschiedene Orte in Deutschland: neben Bremen auch Celle, Hamburg sowie München und Landshut.

Hemn stammt aus dem kurdischen Gebiet des Irak und überlebte die sogenannte Anfal-Kampagne – eine systematische Vernichtungsaktion gegen die kurdische Bevölkerung durch das irakische Militär unter Saddam Hussein Ende der Achtziger Jahre. Während dieser Massenmorde wurden Tausende Kurd*innen getötet oder verschleppt. Seit Jahren widmet sich Hemn der Aufgabe, die Erinnerung an diese Geschehnisse lebendig zu halten. Dafür sammelt er in betroffenen Dörfern im Irak Dokumente, Fotos und Interviews mit Überlebenden und hat so ein bedeutendes Archiv aufgebaut. Ziel seines Besuchs in Deutschland ist es, Gedenkarbeit in Kurdistan durch den Austausch mit deutschen Initiativen weiterzuentwickeln.

Hemn Goptapay am Denkort Bunker Valentin in Bremen. Foto Norbert Schepers

Am 29. Oktober 2024 sprach Hemn Goptapay im Kulturzentrum Kukoon in Bremen über den Massenmord im Irak und das Gedenken daran. Mit dabei: Oliver M. Piecha (WADI), Muhaned Karim (Übersetzung) und Norbert Schepers (RLI, Moderation). Am Vortag fand eine ähnliche Veranstaltung in der VHS Celle statt. Bericht und Fotos bei der Rosa-Luxemburg-Initiative... 

Veranstaltung im Kukoon in Bremen. Foto: Adriana Lamar Finkel